Das Leben im Seminar

Studium und praktische Arbeit

Seminaristen beim Studium

Das Seminarsgebäude hat Wohntrakte für die Seminaristen sowie ein geräumiges Refektorium und eine große Küche. Um jedoch mehr Raum für die geistige Arbeit und das Studium zu haben, mussten die Oberen in einem anderen Flügel des Hauses geeignete Unterrichtsräume und einen Vortragssaal mit einer entsprechend modernen technischen Ausrüstung einrichten.

Die obligatorische Ausbildung aller Kandidaten für das heilige Priestertum beinhaltet einen einjährigen Kurs in Spiritualität, ein zweijähriges Philosophie- und ein vierjähriges Theologiestudium. Dieses akademische Programm wird von Professoren römischer Universitäten, der Sorbonne in Paris, der philosophischen Fakultät IPC in Paris sowie von einigen unserer eigenen Priester, die einen akademischen Grad erworben haben, unterrichtet. Während eines Zeitraums von fünf Jahren nehmen auch die Oblaten an dieser Ausbildung teil, indem sie einige, von den Oberen für sie ausgewählte Kurse besuchen.

Die Olivenernte in unserem Seminar

Die intellektuelle Ausbildung unserer Seminaristen geht mit einer gründlichen „Bildung des ganzen Mannes“ einher, was allgemeine Kultur, priesterliches Benehmen und einen beträchtlichen Anteil täglicher praktischer Arbeit in und außerhalb des Hauses einschließt. Diese Kombination ist äußerst effizient für eine ganzheitliche Erziehung von Geist und Körper, die wir unseren Seminaristen vermitteln möchten. Eine rein intellektuelle Ausbildung ist für einen Priester nie ausreichend. Seine Persönlichkeit würde außerdem sicherlich ungenügend geformt bleiben, wenn nicht ein tiefes Gebetsleben vorhanden wäre und die Demut, praktische Verpflichtungen zu akzeptieren und gut zu erfüllen.

Der Lebensstil einer Gemeinschaft

Fußballspiel während einer Pause

Für junge Männer ist es besonders wichtig zu lernen, dass jeder, der in einer Familie lebt, sei es in einer kleinen oder großen Gemeinschaft, für andere Verantwortung übernehmen muss. Gleichzeitig muss er auch lernen, sein Leben in eine Disziplin zu bringen, die als Grundlage für wahre Nächstenliebe gegenüber den anderen dient. Das ist nicht immer einfach und kostet Opfer und Abtötung des Eigenwillens. Am Ende wird dies jedoch – durch freiwilligen Gehorsam und harte Arbeit – für jeden zur Freude und Zufriedenheit dienen.

Das Gebetsleben

Ohne jeden Zweifel ist das wichtigste Element im Seminarsleben der tägliche Kontakt mit Unserem Herrn durch die heilige Messe, das heilige Offizium, den Rosenkranz und die persönliche Betrachtung. Die Seminaristen lernen nicht nur die Geschichte und die Rubriken der heiligen Liturgie kennen, sondern auch deren innere Bedeutung und große Kraft für ihr geistliches Leben. Jede einzelne Geste der klassischen Liturgie hat einen tiefen Sinn. Jedes Detail ist wichtig, wenn es um unsere Beziehung zum Herrn geht.

Seminaristen beim Gebet

Der persönliche Glaube unserer Seminaristen muß sich an der objektiven Heiligkeit der liturgischen Mysterien und der unwandelbaren Wahrheit des katholischen Glaubens messen lassen. Subjektive Frömmigkeit und objektive Gnade sollen, verbunden durch die Feier der traditionellen lateinischen Liturgie, eine Einheit bilden. Weder äußerlicher Formalismus noch Pietismus können bestehen, wenn sich ein Seminarist, unter der Leitung der Autorität der Kirche, die durch seine Oberen repräsentiert wird, in seiner liturgischen Teilnahme und in seinem inneren Leben bemüht, „das zu tun, was die Kirche tut“. Diese echte römisch-katholische Harmonie zwischen dem Subjektiven und dem Objektiven, zwischen Natur und Gnade, zwischen dem Menschlichen und dem Göttlichen ist eine Frucht des Gehorsams gegenüber der Tradition, die der Herr selbst gestiftet und der heiligen Mutter Kirche anvertraut hat.

So zitiert unser Gründer, Monsignore Dr. Gilles Wach häufig: „Nicht wir retten die Kirche, sondern die Kirche rettet uns“. Sie tut es deshalb, weil sie den Anweisungen unseres Herrn selbst folgt, der zu unserer Erlösung am Kreuz gestorben ist und die Kirche als das Instrument gegründet hat, um seine Erlösungstat durch die Jahrhunderte hindurch fortzusetzen. In seinem Seminar wünscht das Institut Christus König, treue „Verwalter der heiligen Geheimnisse“ zu bilden, die nichts anderes tun als das, was Christus von ihnen für die Seelen wünscht: diese durch die Sakramente der Kirche zu ihm zu bringen.