Das Institut Christus König feiert die Römische Liturgie in ihrer außerordentlichen Form, gemäß den liturgischen Büchern, die 1962 von dem seligen Papst Johannes XXIII. promulgiert wurden. Während seines Pontifikates ermahnte Papst Johannes Paul II. die Bischöfe, großzügig in der Genehmigung ihrer Feier zu sein. Mit diesem Segen konnte das Institut beginnen, die traditionelle Liturgie zu zelebrieren.
Die außerordentliche Form des Römischen Ritus
Papst Benedikt XVI. wünschte ebenfalls, dass der Schatz der traditionellen Römischen Liturgie, die ohne wesentliche Veränderung über Jahrhunderte hinweg zelebriert wurde, für alle künftigen Generationen bewahrt wird. Den Spuren Papst Johannes Paul II. folgend, gab Papst Benedikt XVI. mit seinem wegweisenden Dokument „Summorum Pontificum“ den Priestern die Freiheit zurück, die „außerordentliche Form“ des Römischen Ritus zu feiern.
Die traditionelle Lateinische Messe war während des Zweiten Vatikanischen Konzils die ausschließliche Zelebrationsform. Es ist eine Tatsache, dass die meisten Veränderungen, die mit der liturgischen Reform von 1970 Einzug hielten, erst in den Jahren nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil entwickelt worden waren. Das Konzil selbst hat die traditionelle Liturgie nie abgeschafft. So erwähnt das berühmte Konzilsdokument „Sacrosanctum Concilium“ lediglich die Möglichkeit einiger Anpassungen, forderte jedoch weder eine Änderung der Liturgiesprache noch eine Änderung des gesamten Ritus der heiligen Messe.
Deswegen ist es sehr wünschenswert, dass alle Gläubigen die traditionelle Liturgie kennenlernen und dadurch befähigt werden, ihre Bedeutung und Wichtigkeit für die Zukunft der Heiligen Mutter Kirche zu verstehen.
Die Attraktivität der Lateinischen Messe
Immer mehr junge Menschen, die vorher nie die Tiefe und Schönheit der traditionellen Liturgie erfahren durften, werden beim ersten Kontakt mit ihr tief berührt und fragen überall nach einer Ausdehnung ihrer Feier. Es ist sehr überzeugend, wenn man sieht, wie die Apostolate des Institutes, ebenso wie die anderer Gemeinschaften, in denen die traditionelle Messe gefeiert wird, von jungen Familien und der Jugend besucht werden. Sie alle fühlen sich von der Kraft der Tradition selbst angezogen. Es ist das Ziel des Institutes, so vielen Menschen als möglich die Gelegenheit zu geben, die klassische Römische Liturgie kennenzulernen, weil die Menschen die Erfahrung machen, dass diese Liturgie ihren Glauben stärkt, ihnen im Kampf hilft, in der heutigen Welt ein christliches Leben zu führen, und sie stets enger an die Kirche und den Heiligen Vater bindet.
Der Gründer des Instituts Christus König, Msgr. Dr. Gilles Wach, unterstreicht häufig, dass das Heilige Messopfer wie ein Diamant ist, der eine würdige, wunderschöne Fassung braucht, um seinen Wert und sein Glanz besser sichtbar zu machen. Aus diesem Grund bemüht sich das Institut, das heilige Opfer mit der vollständigen, traditionellen katholischen Lehre und äußerster Schönheit und Feierlichkeit des Ritus zu umgeben. Wahrheit, Liturgie und Liebe sollten eine immer größere Harmonie bilden, um die sakramentale Macht und die Reichtümer der Gnade, die in der heiligen Messe gegenwärtig sind, deutlich werden zu lassen. Wir versuchen, alle diese Elemente nirgendwo außer Acht zu lassen, so daß die Zelebration der traditionellen Liturgie der absolute Höhepunkt von all dem werden kann, was unsere Priester und die Gläubigen in ihrer Hingabe an ihren römisch-katholischen Glauben leben.
Worte, Gesten und die Details
Der Augenblick der heiligen Wandlung, in dem das Geheimnis der Transsubstantiation stattfindet, ist wie der Gipfel eines majestätischen Berges, von dem die Ströme des Himmels in unser tägliches Leben herabfließen. Sicherlich müssen wir von diesem Gipfel wieder herabsteigen, aber das Wasser der Göttlichen Gnade, das uns in diesem Moment berührt hat, wird Leib und Sinn während des ganzen Tages erfrischen. Unsere Beziehung zu Gott ist zutiefst an die Gegenwart unseres Heilandes in der heiligen Eucharistie gebunden, ermöglicht durch die heilige Messe und ehrfurchtsvoll empfangen bei der Kommunion. In einer menschlichen Beziehung ist jedes Wort, jede Geste, jedes Detail wichtig – um wieviel mehr in unserer Beziehung zu Gott! Deswegen hat die Kirche, um diese Beziehung, von der unser Leben und unser Heil abhängt, zu sichern, stets die größte Sorgfalt auf die Worte, Gesten und Details in der heiligen Liturgie gelegt.
Niemand möchte den Kontakt mit dem Allmächtigen durch ein nachlässiges Benehmen oder eine grundlose und willkürliche Änderung der Worte und Gesten, die gemäß dem Willen Gottes diese Beziehung begründen, aufs Spiel setzen. Im Gegenteil, Gott selbst hat in der Kraft des Heiligen Geistes die heilige Eucharistie in einer Weise eingesetzt, dass wir sogar nach 2000 Jahren noch immer seiner Göttlichen Gegenwart sicher sein dürfen, nämlich dann, wenn wir das tun, was die Kirche tut und immer getan hat. Die Liturgie hat unter dem Einfluss des Heiligen Geistes solche Worte, Gesten und Details entwickelt, die Gott selbst für würdig befunden hat, um die richtige Art und Weise des Lobpreises, die Ihm gebührt, auszudrücken.
Kein Individuum hat die Erlaubnis, diese Rubriken und Formeln willkürlich zu ändern. Je mehr wir treu zu dieser Liturgie stehen, die unter dem Einfluss des allmächtigen Geistes Gottes über Jahrhunderte gewachsen ist und von der Kirche seit mehr als tausend Jahren gefeiert wird, desto mehr werden wir zur Kirche selbst treu stehen und gemeinsam mit ihr die Gegenwart des ganz Heiligen anbeten, dessen Ruhm unsere Erlösung ist.
Liebevolle Sorgfalt gegenüber den Rubriken
Die Priester des Instituts sind sich der Tatsache bewusst, dass die Rubriken der Messe, die durch die Gnade des Heiligen Geistes geboren wurden, mit liebevoller Sorgfalt beobachtet werden müssen, sofern wir den Schatz des katholischen Glaubens bewahren wollen. Das berühmte Wort „das Gesetz des Gebets ist das Gesetz des Glaubens“ (lex orandi, lex credendi) verleiht der genauen und sorgfältigen Zelebration der Liturgie große Bedeutung. Jeder, der Worte oder Gesten der Liturgie verändert, bringt den Glauben jener, für die er zelebriert, in Gefahr und wird dafür verantwortlich, die Unversehrtheit ihres Glaubens zu vermindern.
Nicht nur die Zeremonie selbst mit ihren wunderschönen Rubriken, der würdigen, lateinischen Sprache und ihrem tiefen Ausdruck theologischer Wahrheit ist wichtig, sondern auch andere Details sind ausschlaggebend, um jeder einzelnen Person begreiflich zu machen, wie wichtig die Liturgie für unser Leben ist. Die Gewänder, die Altarwäsche, die Kerzenleuchter, die Messkännchen, die Bekleidung der Ministranten – all diese und viele andere Einzelheiten, die bei der Feier des heiligen Messopfers gebraucht werden, müssen zeigen, daß wir darum Sorge tragen, dem Herrn nur die schönsten Dinge zu geben, die wir haben. Aus diesem Grund spielt die christliche Kunst, verstanden im besten Sinne, eine bedeutsame Rolle bei den liturgischen Geheimnissen.
Kunst für die Liturgie
Wie viele Fertigkeiten entwickelten sich nicht im Laufe der Jahrhunderte, besonders für die Verschönerung der Messe und der Gegenstände, die beim heiligen Opfer gebraucht werden. Schnitzen, Vergolden, Malen, die Herstellung von Spitzen, Hand- und Näharbeiten, Weben und viele andere menschliche Handwerke wurden aufgrund der Anforderungen der Liturgie bis zu ihrer gegenwärtigen Perfektion entwickelt. Sie sind jedoch, wie es heutzutage der Fall ist, in Gefahr, zu verschwinden, sobald diese Anforderungen nicht mehr vorhanden sind. Schöne Künste in der Liturgie sind nur ein anderer Ausdruck der sichtbaren und berührbaren Verehrung, die für uns menschliche Wesen notwendig ist, um Gott zu verherrlichen. So wie wir nicht nur eine Seele, sondern auch einen Körper haben, müssen wir unsere Ehrfurcht gegenüber Gott mit beiden, dieser unser Wesen ausmachenden Elementen zum Ausdruck bringen. Es sollte jedem offensichtlich sein, dass es unmöglich ist vorzugeben, Gott mit unserer ganzen Kraft zu verehren, wenn wir in diese Verehrung nicht auch alle Talente und Fähigkeiten mit einschließen, die Er uns gegeben hat, um Natur in Kunst umzuformen.
Sicher hat die Liturgie durch die Jahrhunderte hindurch verschiedene Stile kirchlicher Kunst gebraucht, so wie die romanische, gotische, barocke oder klassizistische Richtung. Diese Stile unterscheiden sich zwar deutlich voneinander, aber sie halten sich alle an die unveränderbaren Prinzipien der Schönheit, was nur adäquat ist, um mit dem Kult, dem Allmächtigen entsprechend dienen zu können. Deswegen ist es völlig akzeptabel, diese Stilrichtungen auch heute zu verwenden, besonders auch, weil es kaum etwas gibt, was man als würdigen Nachfolgestil betrachten könnte. Es ist nicht so leicht, einen entsprechenden Hintergrund für das größte aller Geheimnisse auf Erden – für die heilige Messe – zu schaffen, aber es ist es wert, sich mit viel Energie darum zu bemühen, weil dann die Gnaden des Opfers unseres Herrn nur um so reicher in unsere Herzen fließen werden.
Die heilige Liturgie, der Weg zu Gott
Der Herr hinterließ uns die heilige Liturgie, um sicher zu stellen, dass wir mit Ihm in Verbindung bleiben können. Es war stets das Ziel der Kirche, so viel Menschen als möglich zu der liturgischen Feier des Opfers des Herrn zu bringen. Wir könnten sogar sagen, dass das einzige Ziel der Kirche ist, die Menschen durch das Spenden der Sakramente, besonders durch die heilige Messe, mit dem Herrn in Verbindung zu bringen. Die heilige Messe ist der Mittelpunkt der Kirche, und gleichzeitig ihre Nahrung, ihr Schutz und ihr Ziel, weil hier der Herr ist. Was könnten wir besseres tun, als mit all unserer Kraft danach zu streben, jeder einzelnen Person deutlich zu machen, dass es ohne die Teilnahme an dieser heiligen Feier sehr schwierig, wenn nicht unmöglich sein wird, beim Herrn zu bleiben. Deswegen lebt das Institut Christus König für die Liturgie, die Quelle für alles andere ist, wenn es um den Glauben geht. Liturgische Fragen sind nicht vernachlässigbar, sondern auf sie legt und legte die heilige Mutter Kirche stets ein Hauptaugenmerk. Wenn nicht wegen der Liturgie, würden viele Menschen nichts von der kirchlichen Lehre wissen, und wenn nicht wegen der Liturgie, würden viele Menschen nie dem Herrn begegnet sein. Es ist eine würdige Aufgabe und ein äußerst wichtiges Ziel, die Fülle der liturgischen Tradition zu bewahren, die Bedeutung der mystischen Gesten zu schützen und das Recht zu verteidigen, auch heute noch das zu tun, was die Kirche immer getan hat. In völligem Gehorsam gegenüber der heiligen Mutter Kirche ist das Institut Christus König stolz und glücklich, dem Herrn dienen zu dürfen, der in den heiligen Mysterien der Liturgie gegenwärtig ist, und alle Energie seiner Mitglieder für dieses entscheidende, liturgische Apostolat einzusetzen.
Die Sorge um die Liturgie schließt die Sorge um einen wirklichen katholischen Lebensstil und die Vollständigkeit der römisch-katholischen Lehre mit ein. Dies geschieht nie zum Selbstzweck, sondern soll uns immer zu demjenigen führen, der der Anfang und das Ende von allem ist – zu unserem Herrn und Erlöser Jesus Christus.